Die Nadeln sind eingetroffen. Sie erzählen ein Stück Industriegeschichte. Leo Lammertz war ein bekannter Nähmaschinenhersteller in Aachen, in dessen Fabrik über 130 Jahre lang Nadeln für zahlreiche Nähmaschinenfabrikate produziert wurden. Ende des 20. Jahrhunderts geriet die Branche in zunehmende Schwierigkeiten. 1994 wurden sämtliche Vertriebs- und Marketingaktivitäten des 1861 gegründeten Unternehmens von der Rheinnadel GmbH, ebenfalls in Aachen, übernommen, der Betrieb wurde Ende 1994 eingestellt. Auch die Rheinnadel GmbH gibt es heute nicht mehr, ihre Nähnadelproduktion wurde 2004 geschlossen. Die Markenrechte und Lagerbestände von Lammertz wurden in der Folge offenbar vom ehemaligen Mitbewerber Groz-Beckert erworben, der heute nur mehr Nadeln für Industrienähmaschinen und diverse Spezialzwecke erzeugt, zum Großteil allerdings in Asien.
Meine fabriksneuen Nadeln lagen vor dem Versand offenbar schon etwas länger im Regal: sie sind noch in Papierpäckchen mit dem Aufdruck Leo Lammertz verpackt, das Plastiksackerl, in dem die beiden kleinen Päckchen sich befanden, ist mit Grosz-Beckert beschriftet.
Literaturtipp: Eine ausführliche Darstellung der Geschichte der Nadelherstellung im Raum Aachen findet sich Aachen im Wandel der Zeit. Aufstieg, Bestehen und Niedergang der Aachener Nadelindustrie, von Wolfgang Müller. http://www.kaleidoskop-aha.de/index_htm_files/Aufstieg%20und%20Niedergang%20der%20Aachener%20Nadelindustrie-c.pdf
Links: http://www.hobbyschneiderin.net/showthread.php?6418-Die-richtige-Nadel-zu-w%E4hlen-ist-wichtig-nur-welche-ist-richtig
http://www.btrade.ch/Nadeln-fuer-Industrie-Maschinen__05-30
http://www.sewingmantra.com/index.php/news/needle-manufacturer-schmetz-files-for-bankruptcy/
http://www.aachener-nachrichten.de/news/wirtschaft/die-chronik-eines-angekuendigten-todes-1.366122
http://www.groz-beckert.com/cms/de/groz_beckert/history/
http://www.klasse.com/en/history.php
http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/FAZ/19940308/rheinnadel-expandiert/F19940308PONSEL4100.html
http://www.schmetz.com/de/ueber-uns/unternehmen/ ...
http://www.aachen.de/de/wirtschaft_technologie/wirtschaftsstandort_aachen/stadtteilerneuerung/wifoe_ost/nadelfabrik/geschichte_gegenwart_zukunft/index.html
In diesem Blog wollte ich ursprünglich die Revitalisierung einer rund 70 Jahre alten Nähmaschine - der Pfaff 133 - dokumentieren. Da ich auch andere alte und sehr alte Nähmaschinen besitze, hat sich der Inhalt des Blogs inzwischen erweitert und verändert.
Samstag, 1. November 2014
Samstag, 25. Oktober 2014
Der Garnrollenständer
Schön und nützlich.
Solche verzierte Garnrollenständer gab es bei Gewerbe- und Industrienähmaschinen früher recht häufig. Sie waren an der rechten Tischkante montiert und trugen nicht nur Garnteller und Galgen für die Nähgarnführung, sondern schützten auch vor unbeabsichtigtem Kontakt mit dem Kraftspuler oder dem Keilriemen. Außerdem war die Marke der Maschine schon von weitem zu sehen.
Hier noch einmal montiert:
Solche verzierte Garnrollenständer gab es bei Gewerbe- und Industrienähmaschinen früher recht häufig. Sie waren an der rechten Tischkante montiert und trugen nicht nur Garnteller und Galgen für die Nähgarnführung, sondern schützten auch vor unbeabsichtigtem Kontakt mit dem Kraftspuler oder dem Keilriemen. Außerdem war die Marke der Maschine schon von weitem zu sehen.
Hier noch einmal montiert:
Samstag, 11. Oktober 2014
Das Putzen
Die Fotos von vorher, zwischendurch und nachher sprechen für sich.
Hinter der Abdeckplatte des Kopfes hat sich jede Menge "Pelz" gesammelt.
Unter der Stichplatte hatte ich schon einigen Schutz entfernt, als ich dieses Foto machte, aber unter dem Transporteur hängt noch der Filz.
Jetzt sind der Innenraum des Kopfes und die Füßchenheberstange samt Feder schon viel sauberer als auf den zwei Fotos oben.
An der Unterseite der Maschine war nur wenig zu tun. Hier hatte die Vorbesitzerin offenbar regelmäßig geputzt.
Mein Werkzeug zum Putzen: Schraubendreher, Lappen, Pinsel, Staubsauger, Pfeifenputzer, Zahnbürste, eine dünne Rundbürste (aus dem Haushaltsladen, wird zum Reinigen von Teekannentüllen und Vasen mit schlankem Hals verkauft), ein Zahnarztspiegel, diverse Bürstchen und Pinsel aus der Kosmetiklade, Streifen von Jerseyresten, Zahnseide, Plastikzahnstocher, Zahnseide, Pipette, Wattestäbchen, Petroleum, Nähmaschinenöl, Behälter, um die Schrauben und sonstigen Kleinteile darin aufzubewahren, Plastikbecher, in denen man kleine Teile in Petroleum "einweichen" kann.
Vorgangsweise: Zunächst mit einem Pinsel den Staub und Filz lockern und mit dem Staubsauger gleich wegsaugen. Dann mit petroleumgetränktem Lappen, Wattestäbchen oder Bürstchen klebrigen Schmutz und alte Ölreste entfernen, je nach Bedarf mehrmals. In alle Öl-Stellen Petroleum träufeln und die Maschine mit dem Handrad bewegen, bis das Petroleum samt Verschmutzungen herauskommt. Immer wieder abwischen. Wenn alles sauber ist, an alle Ölstellen frischen Nähmaschinenöl geben und die Maschine mit dem Handrad bewegen, damit es sich verteilt. Abmontierte Teile wieder anschrauben. Füßchen, Nadel, Spulenkapsel wieder einsetzen, einfädeln und auf einem Lappen probenähen (in meinem Fall noch ohne Motor).
Hinweise: Bei jüngeren Nähmaschinen (ca. ab Mitte der 1960er Jahre) bei Reinigung und Schmieren an die Gebrauchsanleitung halten! Die Maschinen können Gummi- oder Kunststoffteile und Antriebsriemen enthalten, die durch Öl beschädigt werden. Außerdem bestehen die Lager modernerer Maschinen zum Teil aus Legierungen, die spezielle Schmiermittel benötigen.
Zum ersten Probenähen nach der gründlichen Reinigung und Schmierung Stoffreste verwenden, denn da gibt es ziemlich sicher noch Ölflecken auf dem Stoff.
Meine Pfaff 133 ist eine reine Steppstichmaschine und daher relativ einfach aufgebaut. Wenn man kompliziertere Maschinen mit vielen Teilen zum Reinigen teilweise zerlegt, hat es sich bewährt, immer wieder Fotos zu machen, damit man beim Zusammenbauen darauf zurückgreifen kann.
Hinter der Abdeckplatte des Kopfes hat sich jede Menge "Pelz" gesammelt.
Unter der Stichplatte hatte ich schon einigen Schutz entfernt, als ich dieses Foto machte, aber unter dem Transporteur hängt noch der Filz.
Jetzt sind der Innenraum des Kopfes und die Füßchenheberstange samt Feder schon viel sauberer als auf den zwei Fotos oben.
An der Unterseite der Maschine war nur wenig zu tun. Hier hatte die Vorbesitzerin offenbar regelmäßig geputzt.
Mein Werkzeug zum Putzen: Schraubendreher, Lappen, Pinsel, Staubsauger, Pfeifenputzer, Zahnbürste, eine dünne Rundbürste (aus dem Haushaltsladen, wird zum Reinigen von Teekannentüllen und Vasen mit schlankem Hals verkauft), ein Zahnarztspiegel, diverse Bürstchen und Pinsel aus der Kosmetiklade, Streifen von Jerseyresten, Zahnseide, Plastikzahnstocher, Zahnseide, Pipette, Wattestäbchen, Petroleum, Nähmaschinenöl, Behälter, um die Schrauben und sonstigen Kleinteile darin aufzubewahren, Plastikbecher, in denen man kleine Teile in Petroleum "einweichen" kann.
Vorgangsweise: Zunächst mit einem Pinsel den Staub und Filz lockern und mit dem Staubsauger gleich wegsaugen. Dann mit petroleumgetränktem Lappen, Wattestäbchen oder Bürstchen klebrigen Schmutz und alte Ölreste entfernen, je nach Bedarf mehrmals. In alle Öl-Stellen Petroleum träufeln und die Maschine mit dem Handrad bewegen, bis das Petroleum samt Verschmutzungen herauskommt. Immer wieder abwischen. Wenn alles sauber ist, an alle Ölstellen frischen Nähmaschinenöl geben und die Maschine mit dem Handrad bewegen, damit es sich verteilt. Abmontierte Teile wieder anschrauben. Füßchen, Nadel, Spulenkapsel wieder einsetzen, einfädeln und auf einem Lappen probenähen (in meinem Fall noch ohne Motor).
Hinweise: Bei jüngeren Nähmaschinen (ca. ab Mitte der 1960er Jahre) bei Reinigung und Schmieren an die Gebrauchsanleitung halten! Die Maschinen können Gummi- oder Kunststoffteile und Antriebsriemen enthalten, die durch Öl beschädigt werden. Außerdem bestehen die Lager modernerer Maschinen zum Teil aus Legierungen, die spezielle Schmiermittel benötigen.
Zum ersten Probenähen nach der gründlichen Reinigung und Schmierung Stoffreste verwenden, denn da gibt es ziemlich sicher noch Ölflecken auf dem Stoff.
Meine Pfaff 133 ist eine reine Steppstichmaschine und daher relativ einfach aufgebaut. Wenn man kompliziertere Maschinen mit vielen Teilen zum Reinigen teilweise zerlegt, hat es sich bewährt, immer wieder Fotos zu machen, damit man beim Zusammenbauen darauf zurückgreifen kann.
Samstag, 4. Oktober 2014
Erste Nähversuche
Die Vorbesitzerin hat freundlicherweise noch ein Stück Faden eingefädelt lassen.
Das machte das Einfädeln leicht und ich machte die ersten Nähversuche - mit Drehen am Handrad, da die Maschine noch motorlos auf dem Esstisch steht. Das Ergebnis war beeindruckend - so gleichmäßig gerade Steppstiche schafft manche moderne Nähmaschine nicht. Die Leichtgängigkeit der Mechanik hat mich ebenfalls beeindruckt.
Von oben nach unten: feinster Baumwollbatist, Futterstoff und Baumwollwebe (Bomull von IKEA).
Trotzdem wollte ich die Maschine zunächst zerlegen und gründlich reinigen. Sie war zwar außen sehr gepflegt, dürfte aber einige Jahre unbenützt gestanden sein.
Das machte das Einfädeln leicht und ich machte die ersten Nähversuche - mit Drehen am Handrad, da die Maschine noch motorlos auf dem Esstisch steht. Das Ergebnis war beeindruckend - so gleichmäßig gerade Steppstiche schafft manche moderne Nähmaschine nicht. Die Leichtgängigkeit der Mechanik hat mich ebenfalls beeindruckt.
Von oben nach unten: feinster Baumwollbatist, Futterstoff und Baumwollwebe (Bomull von IKEA).
Trotzdem wollte ich die Maschine zunächst zerlegen und gründlich reinigen. Sie war zwar außen sehr gepflegt, dürfte aber einige Jahre unbenützt gestanden sein.
Samstag, 27. September 2014
Der Kantenanschlag
"Josef" aus dem Forum Hobbyschneiderin 24 wusste die Antwort auf meine Frage über den merkwürdigen Mechanismus im Zubehör meiner Pfaff 133:
Es ist ein abschaltbarer Kantenanschlag, der mit zwei Schrauben neben der Stichplatte befestigt wird. http://www.hobbyschneiderin24.net/portal/showpost.php?p=2314334&postcount=28
Und so sieht der Kantenanschlag (einige Tage später und nach dem Reinigen und Schmieren des Nähmaschinenkopfes) montiert aus:
Es ist ein abschaltbarer Kantenanschlag, der mit zwei Schrauben neben der Stichplatte befestigt wird. http://www.hobbyschneiderin24.net/portal/showpost.php?p=2314334&postcount=28
Und so sieht der Kantenanschlag (einige Tage später und nach dem Reinigen und Schmieren des Nähmaschinenkopfes) montiert aus:
Sonntag, 21. September 2014
Die Nähmaschinennadeln
Die Pfaff 133 braucht Nähmaschinennadeln System 133. Das sind Rundkolbennadeln mit einer Länge von 29,8 mm und einem Kolbendurchmesser von 2 mm.
Wie die System 1738 Nadeln in die Zubehörbox der Vorbesitzerin geraten sind, wird sich wohl nicht mehr eruieren lassen. Sie sind länger und am Kolben dünner als System 133.
Leider sind System 133 Nadeln heute kaum mehr lagernd, da es kaum noch Nähmaschinen gibt, in denen sie verwendet werden. Insgesamt gab es einst über 4000 Nadelsysteme, fast jedes davon mit unterschiedlichen Spitzenformen und in mehreren Stärken. Nach dem zweiten Weltkrieg versuchten die Maschinenhersteller, sich auf einige wenige Systeme zu einigen, aber es gibt noch immer verwirrend viele.
"Meine" System 133 Nadeln habe ich nach längerer Suche bei einem Händler in der Schweiz gefunden und bestellt. Langfristig könnte ich die Nadelstange höher stellen lassen, damit ich die weit verbreiteten System 134 Nadeln verwenden kann.
Wie die System 1738 Nadeln in die Zubehörbox der Vorbesitzerin geraten sind, wird sich wohl nicht mehr eruieren lassen. Sie sind länger und am Kolben dünner als System 133.
Leider sind System 133 Nadeln heute kaum mehr lagernd, da es kaum noch Nähmaschinen gibt, in denen sie verwendet werden. Insgesamt gab es einst über 4000 Nadelsysteme, fast jedes davon mit unterschiedlichen Spitzenformen und in mehreren Stärken. Nach dem zweiten Weltkrieg versuchten die Maschinenhersteller, sich auf einige wenige Systeme zu einigen, aber es gibt noch immer verwirrend viele.
"Meine" System 133 Nadeln habe ich nach längerer Suche bei einem Händler in der Schweiz gefunden und bestellt. Langfristig könnte ich die Nadelstange höher stellen lassen, damit ich die weit verbreiteten System 134 Nadeln verwenden kann.
Samstag, 13. September 2014
Die Pfaff 133 zieht bei mir ein und ein erste Blick aufs Zubehör
Es kam, wie es kommen musste: ich konnte nicht widerstehen ;) Die Maschine sah für ihr Alter und den seinerzeit sicher intensiven Gebrauch gut erhalten und komplett aus. Für den defekten Motor würde sich ein Ersatz finden lassen, wenn die Reparatur unmöglich sein sollte.
Vielen Dank an meine Kollegin Elisabeth V., an Freund Ewald W. und an Familie Fischer für die Hilfe beim Transport! Der Maschinenkopf wiegt 20 kg. Den Gusseisentisch samt Motor habe ich nicht abgewogen - damit auf der Badezimmerwaage zu balancieren, war mir eindeutig zu akrobatisch. Maschine und Tisch mussten vom der 3. Stock (Altbau, ohne Lift) runter getragen und ins Auto gehoben und hier in den 2. Stock (Altbau, ohne Lift) getragen werden.
Nachdem der Schweiß weggeduscht war, habe ich zunächst nur Fotos vom Zubehör gemacht, das sich in der Tischlade befand:
Die Pfaff 133 hat, wie die Pfaff 138 und einige andere ältere "Handwerkermaschinen" von Pfaff, Füßchen mit einem hohen Schaft (41 mm). Außer dem an der Maschine montierten schmalen Steppfuß war ein Kantenfuß (Reißverschlussfuß) dabei und ein Schaftadapter "PFAFF 6603" mit dem man auch die kürzeren Füßchen von Haushaltsnähmaschinen verwenden kann, sowie zwei Säumerfüßchen, Schrauben, passende und nicht passende Spulen, Kohlen für den Motor, ein Ersatzriemen, einige Nähnadeln Stärke 70 und 80 und ein Hebelmechanismus, den ich mir zunächst nicht erklären konnte:
Vielen Dank an meine Kollegin Elisabeth V., an Freund Ewald W. und an Familie Fischer für die Hilfe beim Transport! Der Maschinenkopf wiegt 20 kg. Den Gusseisentisch samt Motor habe ich nicht abgewogen - damit auf der Badezimmerwaage zu balancieren, war mir eindeutig zu akrobatisch. Maschine und Tisch mussten vom der 3. Stock (Altbau, ohne Lift) runter getragen und ins Auto gehoben und hier in den 2. Stock (Altbau, ohne Lift) getragen werden.
Nachdem der Schweiß weggeduscht war, habe ich zunächst nur Fotos vom Zubehör gemacht, das sich in der Tischlade befand:
Die Pfaff 133 hat, wie die Pfaff 138 und einige andere ältere "Handwerkermaschinen" von Pfaff, Füßchen mit einem hohen Schaft (41 mm). Außer dem an der Maschine montierten schmalen Steppfuß war ein Kantenfuß (Reißverschlussfuß) dabei und ein Schaftadapter "PFAFF 6603" mit dem man auch die kürzeren Füßchen von Haushaltsnähmaschinen verwenden kann, sowie zwei Säumerfüßchen, Schrauben, passende und nicht passende Spulen, Kohlen für den Motor, ein Ersatzriemen, einige Nähnadeln Stärke 70 und 80 und ein Hebelmechanismus, den ich mir zunächst nicht erklären konnte:
Freitag, 12. September 2014
Was genau ist die Pfaff 133?
Zunächst versuchte ich, mehr über diese Maschine herauszufinden. Dass es sich um eine Gewerbemaschine handelte, war an den Fotos zu erkennen, dass sie eine reine Steppstichmaschine ist, ebenfalls. Aber sonst war mir dieses Modell noch nicht untergekommen.
Im deutschen Forum Hobbyschneiderin 24 fand ich diesen Thread über die Pfaff 133: http://www.hobbyschneiderin24.net/portal/showthread.php?t=159382 und eine Gebrauchsanleitung fand ich im Online-Shop der Fa. Pflänzel in Wien https://www.naehprinz.at/cms_shop/shop/naehmaschinenzubehoer.
Im deutschen Forum Hobbyschneiderin 24 fand ich diesen Thread über die Pfaff 133: http://www.hobbyschneiderin24.net/portal/showthread.php?t=159382 und eine Gebrauchsanleitung fand ich im Online-Shop der Fa. Pflänzel in Wien https://www.naehprinz.at/cms_shop/shop/naehmaschinenzubehoer.
Montag, 8. September 2014
Der defekte Motor
Der Motor wurde, wie eingangs erwähnt, in der Annonce als defekt bezeichnet. Auf Rückfrage erklärte der Verkäufer, dass der Motor durchgebrannt ist. Darunter konnte ich mir nichts vorstellen, für den Kauf war es nicht entscheidend, da man Nähmaschinenmotoren notfalls austauschen kann.
Josef aus dem Forum meinte, dass die Kobold-Motoren sehr robust sein, vielleicht also nur ein reparabler Defekt. Damit ich reinschauen konnte, musste ich den Motor zuerst einmal vom Tisch abmontieren, wozu ich ein paar Hände mehr zum Halten und Schrauben gebraucht hätte.
Die Lösung: ein höhenverstellbarer Bürosessel als Helfer:
Die Lösung: ein höhenverstellbarer Bürosessel als Helfer:
Sonntag, 7. September 2014
Der defekte Motor - Teil 2
Außen sah der Motor eigentlich völlig ok aus.
Nach dem Abmontieren entdeckte ich an der Oberseite einen handschriftlichen Vermerk - offenbar eines Mechanikers - Endschluß? Josef tippte auf Erdschluss.
Die Kohlen sind ziemlich abgenützt und hätten schon vor langer Zeit ausgetauscht werden sollen.
Dann rätselte ich, welche Schrauben oder Muttern ich zum Öffnen des Gehäuses lösen muss. Bis sich mit Josefs Hilfe herausstellte, dass das Gehäuse viel mechanikerfreundlicher gestaltet ist, als ich gedacht hatte: man kann den unteren Teil einfach nach unten abziehen.
Und innen sah es dann so aus:
Ein paar lustige Details:
Dass Rosenthal früher nicht nur edles Tafelporzellan, sondern auch Industriebauteile hergestellt hat, war mir bis heute unbekannt.
Das Blatt Papier am Grund des Gehäusedeckels konnte ich nach mehreren untauglichen Versuchen mit einem Handbesen soweit vom Ruß befreien, dass der Text entzifferbar wurde: Es steht in vier Sprachen drauf, dass man nur Originalersatzteile verwenden soll.
Und das Datum der Eingangskontrolle belegt, dass der Motor um rund 14 Jahre jünger als die Maschine ist und um gut ein halbes Jahr älter als ich.
Nach dem Abmontieren entdeckte ich an der Oberseite einen handschriftlichen Vermerk - offenbar eines Mechanikers - Endschluß? Josef tippte auf Erdschluss.
Die Kohlen sind ziemlich abgenützt und hätten schon vor langer Zeit ausgetauscht werden sollen.
Dann rätselte ich, welche Schrauben oder Muttern ich zum Öffnen des Gehäuses lösen muss. Bis sich mit Josefs Hilfe herausstellte, dass das Gehäuse viel mechanikerfreundlicher gestaltet ist, als ich gedacht hatte: man kann den unteren Teil einfach nach unten abziehen.
Und innen sah es dann so aus:
Ein paar lustige Details:
Dass Rosenthal früher nicht nur edles Tafelporzellan, sondern auch Industriebauteile hergestellt hat, war mir bis heute unbekannt.
Das Blatt Papier am Grund des Gehäusedeckels konnte ich nach mehreren untauglichen Versuchen mit einem Handbesen soweit vom Ruß befreien, dass der Text entzifferbar wurde: Es steht in vier Sprachen drauf, dass man nur Originalersatzteile verwenden soll.
Und das Datum der Eingangskontrolle belegt, dass der Motor um rund 14 Jahre jünger als die Maschine ist und um gut ein halbes Jahr älter als ich.
Eine Pfaff 133 Nähmaschine
In diesem Blog möchte ich die Revitalisierung einer alten Pfaff Nähmaschine dokumentieren. Ich hatte sie vor einigen Wochen auf einem Online-Marktplatz gefunden, recht günstig, da der Motor defekt ist, und nicht weit von meiner Wohnung. Eigentlich habe ich ja genügend Nähmaschinen und viel zu wenig Platz und auch nicht wirklich viel überflüssige Zeit zum Reparieren und zum Suchen von Ersatzteilen.
Aber andererseits handelt es sich um ein eher seltenes Modell: eine Pfaff 133 K, die in den 1930er und 40er Jahren hergestellt wurde und vor allem für die Weißnäherei gedacht war, ein inzwischen ausgestorbenes Gewerbe.
Der Maschinentisch ist irgendwann ausgetauscht worden. Die Pfaff Maschine ist in einen Singer Tisch mit Kobold-Georgii Motor eingebaut. Unter der Tischplatte erkennt man den Kniehebel zum Betätigen des Füßchenhebels (ein typisches Merkmal von Gewerbe- und Industriemaschinen, weil die Näherinnen so die Hände nicht vom Nähgut nehmen müssen und schneller arbeiten können).
Diese Fotos stammen vom Anbieter der Nähmaschine. Alle späteren sind von mir, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt.
Aber andererseits handelt es sich um ein eher seltenes Modell: eine Pfaff 133 K, die in den 1930er und 40er Jahren hergestellt wurde und vor allem für die Weißnäherei gedacht war, ein inzwischen ausgestorbenes Gewerbe.
Gekauft wurde sie seinerzeit in Wien. Das Geschäft in der Gumpendorferstraße gibt es nach wie vor. http://www.pfaff-wien.at
Der Maschinentisch ist irgendwann ausgetauscht worden. Die Pfaff Maschine ist in einen Singer Tisch mit Kobold-Georgii Motor eingebaut. Unter der Tischplatte erkennt man den Kniehebel zum Betätigen des Füßchenhebels (ein typisches Merkmal von Gewerbe- und Industriemaschinen, weil die Näherinnen so die Hände nicht vom Nähgut nehmen müssen und schneller arbeiten können).
Diese Fotos stammen vom Anbieter der Nähmaschine. Alle späteren sind von mir, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt.
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